Das Team des Stadtmuseums durfte kürzlich zwei neue Werke eines heimischen Malers aus Hümme in seine Bestände aufnehmen. Erich Borst, der viele Jahre als Kunsterzieher an der Albert-Schweitzer-Schule (ASS) tätig und dazu auch selbst sehr aktiver Künstler war, hat zahlreiche Bilder mit regionalem Bezug gemalt. Erst im vergangenen Winter stellte das Stadtmuseum in seiner Ausstellung „Heimische Maler“ zwei seiner Werke aus, die Hofgeismar und Liebenau mit dem Desenberg zeigten.

Die beiden Neuzugänge der Museumssammlung kommen aus dem Besitz der Familie Münch. Der Schenker, Dr. Alfred Münch aus Immenhausen, erinnert sich noch gut daran, wie die aus den 1960er Jahren datierten Bilder entstanden sind, denn er stand oft neben Borst, während dieser seine Kohleskizzen anfertigte: „Er war nicht nur mein Kunstlehrer, sondern wurde auch ein sehr enger Freund der Familie. Viele Jahre bin ich so mit ihm durch die Lande gestreift und sein unverkennbarer Stil hat mich inspiriert, selbst mit dem Malen anzufangen.“ Sein Vater habe Borst damals häufig unterstützt und viele seiner Bilder gekauft. Trotzdem konnte dieser sich häufig kaum eine Leinwand leisten, stattdessen malte er mit Ölfarben auf Hartfaserplatten. Dr. Alfred Münch berichtete mit einem Augenzwinkern, dass er nicht wenige davon für Borst grundiert und später mit Firnis überzogen habe. Auch die beiden dem Stadtmuseum geschenkten Werke sind in dieser Technik entstanden und zeigen Ansichten von Hümme, der früheren Heimat der Familie Münch. Das größere ist von Borst selbst rückseitig betitelt als „Blick auf Hümme mit Kirche und Pfarrhaus“, das kleinere zeigt eine Hümmer Seitenstraße mit Blick auf die Kirche.

Museumskoordinatorin Katharina Zeller hat diese Schenkung von Dr. Alfred Münch und seiner Frau Anna-Luisa Münch für das Museum entgegengenommen und freut sich über die Ergänzung der Sammlung: „Es ist uns eine Ehre, diese Kunstwerke mit so enger persönlicher Verbundenheit zwischen Künstler und Schenker in unsere Sammlung aufzunehmen. Sie werden hoffentlich bald eine passende Gelegenheit bekommen, um ausgestellt zu werden.“ Bis dahin dürfen sie sich aber im Archiv zwischen Werken von Andrae, Faust, Fröde, Meyer-Moringen und vielen mehr bester Gesellschaft erfreuen.