Die Zahl der Wohnungseinbrüche in NRW steigt. Das zeigen neue Zahlen vom Landeskriminalamt. Demnach hat die Polizei in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres 23.790 Einbrüche und Einbruchsversuche registriert - drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Und oftmals haben die TäterInnen bei ihrem Vorhaben leichtes Spiel: Tausende ungesicherte Häuser und Wohnungen machen es den EinbrecherInnen leicht und bieten ihnen zahlreiche Einbruchgelegenheiten. Wie wäre es daher mit dem Vorsatz, die eigenen vier Wände im neuen Jahr sicherer gegen Einbruchversuche zu machen? Denn einem möglichen Einbruch sind BürgerInnen nicht schutzlos ausgeliefert – jeder kann etwas tun und sich und sein Hab und Gut mit geprüfter Sicherheitstechnik schützen. Den ersten Schritt kann man mit einer Sicherheitsberatung bei der Polizei machen.
Auf der Basis von Täterarbeitsweisen kann die Polizei wirksame Schutzmaßnahmen gegen Einbrüche ableiten. Ihre Empfehlungen stehen allen BürgerInnen kostenlos im Rahmen der polizeilichen Einbruchschutzberatungen zur Verfügung. Sicherheitsberatungen für EigentümerInnen und MieterInnen bieten die Polizeibehörden deutschlandweit an. Die Polizeilichen FachberaterInnen informieren kompetent und neutral zu Schwachstellen am Gebäude, Täterarbeitsweisen und wirksamen Möglichkeiten, sich und sein Zuhause zu schützen.
Ihre Empfehlung lautet dabei grundsätzlich: „Mechanik vor Elektronik“. Denn mechanische Sicherheitstechnik stiehlt EinbrecherInnen etwas, wovon sie ganz besonders wenig haben – Zeit. Und so bleibt der Einbruch im Versuch stecken und die TäterInnen brechen ihre Tat ab.
Welche Polizeiliche Beratungsstelle zuständig ist, können BürgerInnen über die Beratungsstellensuche auf „Zuhause sicher“-Homepage ermitteln: zuhause-sicher.de/beratungsstellensuche.
Nach der Beratung folgt die Umsetzung. Bei der Auswahl der Sicherheitstechnik und des Montagebetriebs rät die Polizei auf Qualität zu achten. „Qualität können Sicherheitsprodukte durch eine entsprechende DIN-Prüfung nachweisen – und Fachbetriebe z. B. durch die Aufnahme auf den polizeilichen Adressennachweis“, erläutert Carolin Hackemack, Geschäftsführerin des Netzwerkes „Zuhause sicher“.
Neue Fenster und Türen sollten nach DIN EN 1627 geprüft/zertifiziert sein und mindestens die Widerstandsklasse RC-2 besitzen. Rüstet man vorhandene Fenster und Türen mit Sicherheitstechnik nach, kann man z. B. Beschläge verwenden, die nach DIN 18104 Teil 2 geprüft sind, oder Aufschraubsicherungen montieren lassen, die die Prüfung nach DIN 18104 Teil 1 absolviert haben.
Die grundsätzlichen Empfehlungen und Prüfnomen hat das Netzwerk „Zuhause sicher“ in seinen Einbruchschutz-Leitfäden zusammengestellt:
www.zuhause-sicher.de/einbruchschutz/minibuch-leitfaeden.
Sind die polizeilichen Empfehlungen umgesetzt, können BewohnerInnen als sichtbares Zeichen ihres Engagements um die Sicherheit zuhause die Präventionsplakette des Netzwerkes „Zuhause sicher“ erhalten. Gut sichtbar angebracht, kann sie auf TäterInnen abschreckend wirken, den sie signalisiert: „Stopp! Dieses Haus ist abgesichert – ein Einbruchversuch lohnt nicht!“ Und die Versicherer, die sich bei „Zuhause sicher“ engagieren, bieten PlaketteninhaberInnen zudem einen Nachlass in der Hausratversicherung an.
Vollständig wirksam wird die Sicherheitstechnik schließlich, wenn sie auch benutzt wird. Die Erfahrung im Netzwerk „Zuhause sicher“ zeigt, dass Tätern Einbrüche in gesicherte Häuser gelingen, weil die Sicherheitstechnik nicht aktiviert wurde. Egal, ob die BewohnerInnen Haus oder Wohnung nur kurz verlassen oder länger abwesend sein werden – ratsam ist es, die vorhandene Sicherheitstechnik ab der ersten Minute der Abwesenheit zu nutzen.
Damit steht am Ende des Weges zum sicheren Zuhause das gute Gefühl, sich daheim rundum wohl und geborgen fühlen zu können. Denn schließlich führt jede Tat oftmals zu gleich mehreren Opfern, die unter dem Diebstahl liebgewonnener Gegenstände und dem Verlust ihres Sicherheitsgefühls langanhaltend leiden. Jeder Einbruch ist deshalb einer zu viel. Umso bedeutender ist es, auf die Wichtigkeit und Wirksamkeit von Einbruchschutz aufmerksam zu machen und Ratsuchende auf dem Weg zum sicheren Zuhause zu begleiten.
Gesellschaftliches Engagement mit dem eigenen Produktportfolio verknüpfen und sich für Einbruchschutz und Brandschutz einsetzen, dafür bietet das Netzwerk „Zuhause sicher“ Unternehmen und Betrieben seit 2005 eine bundesweite Plattform.
Ob Industrieunternehmen, Versicherer oder Handwerksbetrieb gemeinsam mit Polizeibehörden, Kommunen und Handwerksorganisationen schaffen sie, was keiner allein erreichen könnte: eine fachkompetente Begleitung von EigentümerInnen und MieterInnen auf dem Weg zum sicheren Zuhause – von der polizeilichen Beratung über die handwerkliche Umsetzung bis zur Präventionsplakette.
Mit interdisziplinärem Fachaustausch, harmonisierten Beratungsinhalten und in gegenseitigem Respekt sowie mit qualifizierter Beratung, fachkundiger Montage und geprüfter/zertifizierter Sicherheitstechnik bewirken sie nachhaltige, gesellschaftliche Veränderungen. So konnten mittlerweile mehr als 12.000 Präventionsplaketten an BürgerInnen für ihr Engagement um die Sicherheit zuhause vergeben werden. Hundertausende BürgerInnen wurden in den vergangenen Jahren für Einbruchschutz und Brandschutz sensibilisiert.
Weitere Infos unter zuhause-sicher.de.