Im März 2024 starteten die Bauarbeiten für den Radweg von Herlinghausen nach Dalheim. Jetzt wurde die Verbindung, die auch über die Landesgrenze hinaus von Bedeutung ist, fertiggestellt. Am Freitag, 23. August, treffen sich Planer, Bauunternehmer, Verwaltung und Lokalpolitik zur feierlichen Einweihung von Warburgs neuem Radweg.
„Der Realisierung dieser Verbindung sind viele intensive Gespräche und der Erhalt von Förderzusagen vorausgegangen“, erklärt Bürgermeister Tobias Scherf.
Trotz der langwierigen Vorplanungen habe man jedoch das Ziel - die Umsetzung der Maßnahme - immer fest im Blick gehabt. „Ich freue mich heute umso mehr, dass wir diesen wunderbar gelungenen Radweg durch das Rautental gemeinsam einweihen können“, so der Bürgermeister.
Der Lückenschluss für den Radverkehr beginnt am Sportplatz in Herlinghausen und verläuft zunächst ca. 500 Meter über einen im Rahmen der Maßnahme ausgebauten Wirtschaftsweg durch das Rautental in Richtung Westen.
Am Ende des bestehenden Wirtschaftsweges führt ein neu errichteter Radweg auf den Bachlauf zu und weiter an diesem entlang Richtung Dalheim. Auf halber Strecke zwischen beiden Ortsteilen ermöglicht eine neue Brücke die Querung des Bachs.
Die Holzbrücke nach Vorbild der Hardehauser Seebrücke mit formvollendetem Dach bildet das neue Highlight auf dem Radweg und lädt Radfahrer und Wanderer gleichermaßen zum Verweilen ein
Anschließend verlässt der Radweg den Bachlauf und trifft an der Grenze zum Flora-Fauna-Habitat „Kalkmagerrasen bei Calenberg und Herlinghausen“ auf den Verlauf des Diemeltaler Schmetterlings-Steig. Eine Infotafel informiert über die seltenen Orchideen- und Schmetterlingsarten am sogenannten Kalkberg.
In sanften Wellen führt der neue Radweg weiter bis zum Bolzplatz Dalheim und mündet nach einer weiteren Bachquerung in die Straße „Zur Diemelmühle“. Nach Passieren des neuen Infozentrums „Naturerlebnis Diemeltal“ in der alten Schule Dalheim trifft der Radler auf den Diemelradweg.
Damit ist der Lückenschluss an das bestehende Radnetz NRW und weiter in die Kernstadt Warburg hergestellt.
Ulrich Tilly, bei der Bezirksregierung Detmold verantwortlich für die Förderung der Nahmobilität, stellte heraus, dass besonders Alltagsradwege für die Mobilitätswende wichtig sind. „Die Menschen müssen mehr und mehr die Möglichkeit haben, schnell von A nach B zu kommen und ihre alltäglichen Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen“, so Tilly.
Der Bezirksregierung Detmold sprach Bürgermeister Tobias Scherf für die sehr zuverlässige Unterstützung während der Planung und des Baus ein besonders großes Dankeschön aus: „Die Bezirksregierung hat erkannt, dass dieses Projekt ein ganz besonderes, nämlich eines mit Vorbildcharakter ist“, betonte er.
Der neue Radweg bietet auf einer durchschnittlich 2,50 m breiten asphaltierten Fläche genug Platz für die Begegnung zweier aus entgegengesetzter Richtung kommender Radfahrer. Die weißen Außenlinien sollen den Radverkehr auch bei ungünstiger Ausleuchtung sicher über den neuen Weg geleiten. An den Seiten schließt sich zudem eine Bankette von 50 cm Breite an. Für den Radfahrer kaum merkbar, wurde in direkter Nähe zum Bachlauf sogenannter Drain-Asphalt verwendet. Dieser lässt Oberflächenwasser direkt in den Untergrund durchsickern.
Bürgermeister Scherf hob hervor, dass der Radweg mit geschätzten Gesamtkosten von 800.000 Euro nur durch eine Förderung aus Landes- und Bundesmitteln in Höhe von 685.700 Euro umgesetzt werden konnte.
Der Radweg von Dalheim nach Herlinghausen ist ein entscheidendes Element im Zukunftsprojekt zur Schaffung einer überregionalen Radverbindung zwischen den angrenzenden Bundesländern Hessen und Nordrhein-Westfalen auf der Achse Warburg - Kassel.
„Wir werden gemeinsam die für Radfahrer in Alltag und Freizeit gleichermaßen interessante Verbindung von Warburg über Niederlistingen, Westuffeln, Ahnatal und Vellmar nach Kassel weiterentwickeln“, erläutert Stefan Arend, Nahmobilitätskoordinator im benachbarten Landkreis Kassel, und Jan Kolditz, Mobilitätsbeauftragter der Hansestadt Warburg, ergänzt: „Der neue Radweg zwischen Dalheim und Herlinghausen ist ein wichtiger Bestandteil dieser Verbindung und sichtbares Zeichen für die Realisierbarkeit des länderübergreifenden Projekts.“