Die Karnevalsgesellschaft Rot-Weiss Ossendorf hat einen neuen Präsidenten: Wilhelm Engemann wurde auf der Generalversammlung einstimmig gewählt und beerbt damit seinen Bruder Ansgar Engemann im Amt. Der hatte sich nach 13 Jahren nicht wieder zur Wahl gestellt.
Sichtlich gerührt nahm der scheidende Präsident die Dankesworte und den Applaus der rund 50 Mitglieder entgegen. „Es war mir eine Freude und eine Ehre, all die Jahre mit euch zusammen den Karneval in Ossendorf mit Leben zu füllen“, resümierte er zum Ende seiner Amtszeit. „Wir hatte eine verdammt gute Zeit!“
Unter der Regie von Ansgar Engemann wurden im Laufe der Jahre viele Neuerungen im Ossendorfer Karneval etabliert: Es entstanden die Tanzsport-Garde „Rot-Weisse Funken“, eine Junioren-Garde und ganz neu gleich zwei Kinder-Garden, genannt „Fünkchen“. Zudem feiern die Ossendorfer Narren seit vielen Jahren neben der traditionellen Prunksitzung einen sehr erfolgreichen und beliebten Weiberkarneval. Auch der Kinderkarneval ist längst nicht mehr wegzudenken. Ebenso hat Ansgar Engemann enge Bande zu den Karnevalsvereinen der Region geknüpft und die Ossendorfer Narren so bestens vernetzt.
Mit den zahlreichen Aktivitäten des Vereins wuchs unter Präsident Ansgar Engemann auch die Zahl der Mitglieder. Über 300 registrierte Narren gibt es heute in Ossendorf. „Damit machen wir deutlich: Ossendorf ist und bleibt die Karnevalshochburg im Warburger Land. Darauf können wir alle gemeinsam stolz sein“, so der 44-Jährige.
Genauso einig wie beim Dank an den scheidenden Präsidenten war sich die Versammlung auch bei der Wahl des neuen Vorsitzenden: Ohne Gegenstimme wurde Wilhelm Engemann im Amt begrüßt.
„Die hervorragende Arbeit, die Ansgar und mit ihm alle vorangegangen Präsidenten der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiss Ossendorf geleistet haben, sind ein Segen für uns als neuen Vorstand. Aber dieses Erbe ist auch eine Verantwortung, der wir uns mit ganzem Herzen stellen möchten“, so der neue Präsident Wilhelm Engemann.
Der 40-Jährige verheiratete Vater einer zweijährigen Tochter ist selbst Karnevalist mit Leib und Seele. Unter Bruder Ansgar war er jahrelang Elferratsmitglied, Erster Kassierer und wichtiger Organisator des Ossendorfer Karnevals. Auch seine ganze Familie liebt und lebt den Karneval: Frau Nadine trainiert unter anderem die „Ossendorfer Fünkchen“ und Mutter Elisabeth war mit ihren Auftritten als „WhatsApp-Oma“ jahrelang das Highlight insbesondere des Weiberkarnevals. Vater Willy gehörte sogar zu den Gründungsmintgliedern der Karnevalsgesellschaft. Und Bruder Markus stand als Mitglied der berühmt-berüchtigten Herrentanzgruppe „Die Traumtänzer“ oft auf der Bühne des Ossendorfer Karnevals, ebenso wie Schwester Claudia, die jahrelang als Tänzerin und Büttenrednerin glänzte.
Zudem haben die Ossendorfer Narren weitere Vorstandsämter neu besetzt: Erste Kassiererin ist jetzt Tanja Friedrich, die dabei von ihren beiden Stellvertretern Maren Petry und Daniel Zinkhöfer unterstützt wird. Verena Thonemann, die lange zweite Kassiererin war, stellte sich auf der Versammlung nicht mehr zur Wahl. Ebenso wie Rainer „Molle“ Simon, der als zweiter Schriftführer ebenfalls stets eng in die Organisation des Karnevals eingebunden war. Auf ihn folgt Thomas Fuest.
Auch zwei sehr verdiente Elferräte wurden auf der Versammlung verabschiedet: Franz Götte und Ulrich Volmert. „Sie gehörten Jahrzehnte zu den Aushängeschildern unseres Vereins und waren bei jedem Termin dabei. Sie haben sich um den Karneval in Ossendorf auf besondere Weise verdient gemacht“, lobte Wilhelm Engemann die Leistungen der beiden scheidenden Elferräte.
Kurz nach der Generalversammlung begannen für den neuen Vorstand dann auch schon die Vorbereitungen der Karnevalssession 2023. Dazu wurde extra ein Workshop organisiert. „Gemeinsam mit den Mitgliedern der Garde und des Elferrats haben wir uns überlegt, wie wir den Karneval in Ossendorf in der Zukunft aufstellen möchten“, so Präsident Engemann.
Narren fiebern auf Session 2023 hin
Den Auftakt des Ossendorfer Karnevals bildet auch in diesem Jahr wieder der Weiberkarneval am Donnerstag, 16. Februar. Am Samstag, 18. Februar, gehört die Heinberghalle dann ganz dem Narren-Nachwuchs. Dann wird nämlich der Kinderkarneval gefeiert. Höhepunkt wird schließlich die große Prunksitzung am 19. Februar sein. Neben viel Show und Tanz stehen dabei auch die Verleihung des Hausordens für besondere Leistungen und des „Cochumer Ordens“ für die misslungenste Tat des vergangenen Jahres an. Nicht fehlen darf an dem Abend auch der Auftritt des hauseigenen Bütten-Trios „Die Rot-Weissen Lumpen“.