Wer schon einmal einen Gottesdienst mit Taizé-Gesängen erlebt hat, wird sich der Faszination kaum entziehen können. Das konnten auch die rund 150 Besucher bestätigen, die am Samstag, 23. November, in die Kirche „Zum verklärten Christus“ kamen.
Der Stadtpfarrgemeinderat und der Taizéchor Bad Driburg unter der Leitung von Barbara Wittrock hatten dazu eingeladen. Bei diesem Wortgottesdienst mit Taizé-Gesängen entstand eine besondere Atmosphäre.
Monika Beckmeier-Vedder (Querflöte), Melanie Humborg (Oboe und Englischhorn), Wolfgang Kappe (E-Piano), Petra Schult (Querflöte), Christine Sondermann (Querflöte) und Hannah Wittrock (Geige) unterstützten eindrucksvoll den Chorgesang.
Schon auf dem Kirchplatz grüßte ein Meer aus vielen Lichtern und zog die Besucher an. In der Kirche setzte sich die eindrucksvolle Lichtgestaltung fort, denn die Installation in Rot und Blau sowie viele Kerzen und Lichter ringsum übten eine besondere Wirkung auf jeden aus. „Ich bin tief berührt von diesem schönen Anblick“, so eine Bad Driburgerin.
Jeder erhielt am Eingang eine Kerze und das begleitende Liedheft. Die Flamme für die Kerze wurde von einem zum anderen weitergereicht. Mit dem Anzünden der Kerzen wurde der Kirche nach und nach immer heller.
Anne Frank als Gemeindereferentin begrüßte alle Besucher in dieser besonderen Stunde sehr herzlich. „Sehnsüchte, Ängste, aber auch Hoffnung begleiten uns heute Abend.”
Sie gedachte Ulrike Gehle, die als ehemalige Chorleiterin des Taizéchores Bad Driburg im Frühjahr verstorben war. Der Chor mit seinen 26 Sängerinnen und Sängern singt erst seit September in dieser Zusammensetzung. Alle eint die Freude an gemeinsamen Taizé-Gesängen. So erklangen am Abend u.a. „Meine Hoffnung und meine Freude“, „Confitemini Domino“ (Dankt dem Herrn, denn er ist gut), „Laudate omnes gentes“ und „Bless the Lord“. Das Besondere an Taizé-Gesängen ist, dass einfache Lieder mehrstimmig gesungen und vielfach wiederholt werden. Die Melodien von Taizé hüllen jeden, der mitsingt, in ein Gefühl tiefer Ruhe ein. Minuten der Stille folgten. Kann Stille noch stiller sein?
Anni Köhler und Christiane Hake lasen kurze Texte. Die Fürbitten wurden durch den Chor und die Instrumentalisten mit dem Lied „Kyrie eleison“ eindrucksvoll begleitet. Am Ende brachte jeder seine brennende Kerze nach vorn. Zwei große Schalen nahmen alle Kerzen auf. Eine junge Frau blieb lange am hellen Licht stehen und war tief beeindruckt.
Viele Engagierte trugen dazu bei, dass dieser Gottesdienst mit seinen Gesängen und Gebeten für jeden Besucher ein Geschenk war.
Vor zwanzig Jahren wurde der Bad Driburger Taizé-Chor gegründet. Birgit Richter war die erste Chorleiterin. Der Taizé-Chor unter der Leitung von Barbara Wittrock freut sich immer über neue Sängerinnen und Sänger: „Wer Freude am Singen hat, ist gern gesehen und jederzeit herzlich willkommen. Die Proben erfolgen im Pfarrzentrum „Zum verklärten Christus“ in Bad Driburg und finden 14-tägig statt. Ab Januar 2025 trifft sich der Chor wieder zu Proben im neuen Jahr.“
Taizé stammt aus Frankreich. In dem kleinen, gleichnamigen Dorf zehn Kilometer nördlich von Cluny residiert die Communauté de Taizé, ein internationaler ökumenischer Männerorden. Zu den Mitgliedern der Gemeinschaft gehören aktuell rund 100 Christen verschiedener Nationalitäten und Konfessionen. Ins Leben gerufen wurde die Communauté de Taizé von Frère Roger im Jahre 1942. Bekannt ist die Gemeinschaft vor allem durch die ökumenischen Jugendtreffen, zu denen jedes Jahr tausende Besucher vieler Nationalitäten und Konfessionen pilgern.
Die Gesänge aus Taizé sind religiöse Gesänge. Sie bestehen aus einer Strophe, sind kurz und in schlichtem Satz. Über 200 Gesänge wurden von Bruder Robert Giscard, einem der ersten Angehörigen der Communauté, komponiert.