Mitgliederversammlung BI Lebenswertes Bördeland und Diemeltal: Ausbau der Windenergie mit Augenmaß gefordert | Warburg zum Sonntag

Veröffentlicht am 27.11.2024 13:50

Mitgliederversammlung BI Lebenswertes Bördeland und Diemeltal: Ausbau der Windenergie mit Augenmaß gefordert

Frank Grawe (links), Leiter der Landschaftsstation, referierte bei der Mitgliederversammlung der BI zum Windkraftausbau im Kreis Höxter. Hinten (v.l.) der Vorstand mit Josef Jacobi, Rainer Mues und Huberta Schreier. (Foto: BI)
Frank Grawe (links), Leiter der Landschaftsstation, referierte bei der Mitgliederversammlung der BI zum Windkraftausbau im Kreis Höxter. Hinten (v.l.) der Vorstand mit Josef Jacobi, Rainer Mues und Huberta Schreier. (Foto: BI)
Frank Grawe (links), Leiter der Landschaftsstation, referierte bei der Mitgliederversammlung der BI zum Windkraftausbau im Kreis Höxter. Hinten (v.l.) der Vorstand mit Josef Jacobi, Rainer Mues und Huberta Schreier. (Foto: BI)
Frank Grawe (links), Leiter der Landschaftsstation, referierte bei der Mitgliederversammlung der BI zum Windkraftausbau im Kreis Höxter. Hinten (v.l.) der Vorstand mit Josef Jacobi, Rainer Mues und Huberta Schreier. (Foto: BI)
Frank Grawe (links), Leiter der Landschaftsstation, referierte bei der Mitgliederversammlung der BI zum Windkraftausbau im Kreis Höxter. Hinten (v.l.) der Vorstand mit Josef Jacobi, Rainer Mues und Huberta Schreier. (Foto: BI)

Das Thema Windkraftanlagen im Kreis Höxter beschäftigte die Bürgerinitiative Lebenswertes Bördeland und Diemeltal auf der Mitgliederversammlung in der Alten Schule in Dalheim.

Frank Grawe, Leiter der Landschaftsstation im Kreis Höxter, bewertete die derzeitigen Planungen aus naturschutzfachlicher Sicht. Er machte deutlich, dass er nicht grundsätzlich gegen Windkraftanlagen sei, der Ausbau aber mit Augenmaß erfolgen müsse.

Im Kreis Höxter sind derzeit 177 Windräder im Betrieb. Genehmigt und im Bau befinden sich 128 Windenergieanlagen und beantragt sind 254 Windenergieanlagen. Alle Anlagen zusammen kommen auf eine Leistung von rund 2.800 Megawatt. Das ist etwa die vierfache Leistung des ehemaligen Kernkraftwerks in Würgassen. Dieses leistete 670 Megawatt.

Während die bestehenden Anlagen eine durchschnittliche Höhe von 130 Metern haben, beträgt die Höhe der geplanten Anlagen 255 Meter. Die Windräder werden daher im gesamten Kreis weithin sichtbar sein.

Auf einer Fläche von mindestens 7100 Hektar sind im Kreis Höxter die Hälfte aller Windkraftanlagen in ganz Ostwestfalen geplant. Die Landschaftsstation im Kreis Höxter hat vor Offenlage des Regionalplans für mehrere aus Sicht des Artenschutzes besonders kritischen Stellen eine teilweise Rücknahme oder Verschiebung der Konzentrationszonen angemahnt. „Von diesen wohl begründeten Eingaben ist nichts berücksichtigt worden!“, zeigte sich Frank Grawe enttäuscht.

Die neuen Anlagen haben mit durchschnittlich 255 Metern etwa die doppelte Höhe wie die derzeit bestehenden. „Der Mindestabstand zu Wohngebäuden beträgt teilweise gerade einmal die zweifache Anlagenhöhe, die Abstände zu Naturschutzgebieten, teils mit zahlreichen Individuen kollisionsgefährdeter Vogelarten, betragen oftmals nur wenige Meter“, machte Grawe deutlich.

Durch die vom Gesetzgeber gewollte Beweislastumkehr (Genehmigungsbehörde hat, anders als bisher, Konflikte zum Beispiel beim Artenschutz nachzuweisen) wurden Hürden für eine Genehmigung auf Kosten zahlreicher Arten deutlich gesenkt.

Das bedeutet, dass Genehmigungsbehörden durch jüngst geänderte Gesetze oder neue Gesetzgebungen kaum mehr Möglichkeiten haben, beantragten Anlagen selbst bei großen Konflikten unterschiedlicher Art wie dem Artenschutz, dem Schutz des Menschen und des Landschaftsbilds, die Genehmigung zu versagen.

Dazu kommt: „Dort, wo erst einmal Anlagen stehen, ist nach geltendem Recht der Bau weiterer Anlagen genehmigungstechnisch - sogar außerhalb der festgelegten Konzentrationszonen und Vorrangflächen - leichter möglich“, unterstrich der Leiter der Landschaftsstation. Unter den Mitgliedern folgte eine lebhafte Diskussion über die derzeitige Situation.

„Die Bedeutung der Erneuerbaren Energien stellen wir nicht in Frage. Ein völliger Wildwuchs von Windrädern im Kreis Höxter muss aber verhindert werden“, brachte es BI-Vorstand Josef Jacobi auf den Punkt.

Neben der Diskussion über die Windkraft von den zahlreichen Aktivitäten der BI im vergangenen Jahr berichtet. Im April veranstaltete die Bürgerinitiative wieder den Borgentreicher Pflanzenflohmarkt am Steinernen Haus. Über 20 Aussteller und zahlreiche Hobbygärtner und Pflanzenfreunde waren dabei.

Die bundesweite Bio-Brotbox-Aktion wurde von der Bürgerinitiative unterstützt. Die Verteilung der Frühstücksboxen mit einem gesunden Frühstück aus regionalen Bio-Produkten fand an den Grundschulen in Peckelsheim und Willebadessen statt. Insgesamt 100 Kinder freuten sich über die gelben Boxen, gefüllt mit Äpfeln und Möhren vom Biolandhof Engemann, Käse vom Biohof Jacobi und Bio-Brötchen von der Lebenshilfe aus Ottbergen.

In Warburg organisierte die BI in diesem Jahr drei Feierabendmärkte, wobei die Märkte in der Warburger Altstadt stets sehr gut besucht sind. Das Konzept, in entspannter Atmosphäre bei Musik und mit regionalen Produkten und Speisen den Abend zu genießen, kommt an. Auch im kommenden Jahr sind daher wieder drei Feierabendmärkte in Warburg geplant.

Im September führte die BI die Aktionswochen für nachhaltige Ernährung durch. Neben dem Feierabendmarkt mit Kochaktion organisierte die Bürgerinitiative eine Frühstücksmeile auf dem Warburger Neustadtmarkt, einen Erzeuger-Verbraucher-Dialog im PZ und eine „Tour regional“ durch die Warburger Altstadt. Gefördert wurden die Aktionswochen von der Rentenbank.

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