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Beide Fahrstreifen wurden von wütenden Bauern blockiert. (Foto: Breker)

Trecker verstopfen Straßen der Kreisstädte Höxter und Holzminden

Am Samstag vor Weihnachten blockierten Landwirte und Fuhrunternehmen mit ihren Fahrzeugen hupend Straßen rund um die Kreisstätte Holzminden und Höxter. Im Gewerbegebiet Stahle trafen sich die Trecker, die aus weitem Umkreis angefahren kamen, und formierten sich zu einem Korso, der sich durch Holzminden auf den Weg nach Höxter machte. Die Polizei Holzminden schätzte die Anzahl der Trecker in ihrem Bereich auf ca. 350 Fahrzeuge, die Veranstalter gehen von ca. 700 teilnehmenden Fahrzeugen aus. Die Fuhrunternehmer wandten sich gegen die Erhöhung der LKW-Maut. Die Wut der Bauern richtete sich gegen die jüngsten Sparpläne der Ampel-Regierung, die die Betriebe durch die Rücknahme von Steuervergünstigungen auf Diesel und bei der KFZ-Steuer für landwirtschaftliche Fahrzeuge treffen soll. Insbesondere diese Kürzungspläne werden als ungerechtfertigt empfunden, da die Landwirte überwiegend mit ihren Fahrzeugen auf den eigenen Flächen und Höfen fahren und diese Steuern ursprünglich zur Finanzierung und Unterhaltung des Straßennetzes erhoben wurden. „Jetzt reichts“ war auf zahlreichen Plakaten zu lesen, denn die Landwirte fühlen sich mit den Sparplänen in ihrem Wirtschaftszweig von 900 Millionen im Vergleich über Gebühr belastet. Die jüngsten Pläne der Ampel-Regierung werden dabei als Spitze des Eisberges empfunden, denn seit Jahren schon müssen die landwirtschaftlichen Betriebe Einschränkungen und Kürzungen hinnehmen wie Düngereduzierungen und erzwungenen Stilllegungen von 4 bzw. demnächst 10 Prozent ihrer Flächen und Streichung von Zuschüssen wie bei der Unfallversicherung oder dem Investitionsfond. Die Politik fordert einen Umbau der Betriebe wie zum Beispiel bei der Veränderung der Abferkelboxen bei Sauen, die hohe Investitionen erfordern. Die Landwirte sehen kaum Möglichkeiten Mehrkosten, wie durch die Anhebung des Mindestlohns beim Verkauf ihrer Produkte, der sich am Weltmarkt orientiert durch höhere Preise zu kompensieren. Insbesondere die jetzt noch geplante „Verteuerung“ des Agrardiesels treffe Biobetriebe besonders hart, die die Regierung eigentlich fördern wollte, da diese Unkrautbekämpfung mit mehrfacher Bodenbearbeitung lösen müssen und sich deren Produkte weiter verteuern. Die Bauern demonstrierten friedlich und ohne Sachbeschädigung und achtete darauf, Rettungsdienste und Feuerwehr nicht zu behindern. Ihre Plakate forderten aber scharf: „Stoppt die Ampel“ und „Neuwahlen“.


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