Voller Zuversicht startet die Sportjugend im Kreissportbund Holzminden in das neue Jahr. „Wir haben das Ziel, die Sportjugend so bekannt zu machen, dass unsere Jugendvertretung in jedem Sportverein zur Selbstverständlichkeit wird“, sagt Sportjugend-Vorsitzende Jennifer Janele. Sie freut sich sehr, dass der Erlös aus dem Benefizkonzert des Polizeiorchesters Niedersachsen am Donnerstag, 20. Februar, in der Stadthalle Holzminden an die Sportjugend im Landkreis Holzminden geht: „Das wird uns einen Schub geben und unsere Aktivitäten enorm unterstützen.“
Die Sportjugend Holzminden hat sich im Juni letzten Jahres neu aufgestellt mit Jennifer Janele vom MTV Derental als Vorsitzende sowie Yvonne Wendt vom MTV 49 Holzminden (stellvertretende Vorsitzende für den Bereich Organisation) und der langjährigen Vorsitzenden Irmgard Schrader vom MTV Derental (stellvertretende Vorsitzende für den Bereich Lehrarbeit). Dass neue Wege beschritten werden sollen, hat schon das Konzept für den Kreis-Sportjugend-Tag gezeigt, der als aktiver Abend gestaltet wurde und die Teilnehmenden begeistert hat. „Wir wollten damit zeigen, dass wir mit frischen Ideen speziell die jungen Menschen aus unseren Sportvereinen erreichen können. Auch mit der Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen im ganzen Landkreis sehen wir die Möglichkeit, die Sportjugend immer weiterzuentwickeln“, erläutert der neue Vorstand. „Die Weichen sind also richtig gestellt.“
Fest eingeplant sind für dieses Jahr drei Aktionsfahrten für Jugendliche ab 14 Jahren, im Frühjahr zum Trampolinpark, im Sommer zum Klettern und im Herbst zum Bouldern. „Natürlich sind wir wie jedes Jahr beim Weltkindertag dabei, bei der Juleica und auf unterschiedlichen Kinderfesten in der Region“, weist Jennifer Janele auf die gesetzten Aktivitäten hin. Grundsätzlich vertritt die Sportjugend sportartübergreifend die Interessen aller Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 27 Jahren in den Sportvereinen. „Wir kümmern uns dabei nicht nur um sportliche Anliegen, sondern unterstützen junge Menschen in vielen Lebensbereichen, dabei fördern wir ihre persönliche Entwicklung“, erklärt die begeisterte und erfolgreiche Marathonläuferin. Im Fokus steht das Ziel, dass sich alle ehren- und hauptamtlichen Akteure im Verein, Sportkreis oder Verband für das Wohl von Kindern und Jugendlichen im Training, bei Wettkämpfen aber auch in allen anderen Situationen des Sports einsetzen. „Es gilt für uns alle, Grenzüberschreitungen oder jegliche Formen von Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen zu erkennen und offen ansprechen zu können. Sportvereine dürfen bei Grenzüberschreitungen und Kindeswohlgefährdung nicht wegschauen, sondern sollen eine Kultur des Hinsehens leben“, so Janele.
So unterstützt die Sportjugend Holzminden alle Mitgliedsorganisationen bei der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen in ihrem Verein, Sportkreis oder Verband. Dazu werden Qualifizierungen, Infoabende sowie individuelle Begleitungen angeboten. Oftmals herrsche im Sport noch immer die Vorstellung, dass gute Leistungen nur mit Abwertung, Drill und Demütigung zu erreichen seien. Dies belege auch eine repräsentative Studie der Sporthochschule Köln und dem Uniklinikum Ulm aus dem Jahr 2022, in der 63 Prozent der Befragten angaben, dass sie psychische Gewalt im Vereinssport erfahren haben. „Dabei sollen Sportvereine doch Orte der Beziehung, der Talentförderung und der Motivation sein. Wo Demütigungen und Drohungen stattfinden, müssen Sportlerinnen und Sportler Gehör finden und die Täter Konsequenzen spüren“, macht Jennifer Janele deutlich. „Deshalb sind wir froh, dass viele Sportvereine im Landkreis Holzminden sich bereits auf den Weg gemacht haben. Sie wissen, dass wir eine Kultur des Hinsehens brauchen.“
„Leider gehören sexualisierte Übergriffe unterschiedlicher Formen und Ausprägungen zu den Alltagserfahrungen vieler Kinder und Jugendlicher. Deswegen ist es wichtig und richtig, diesem Thema größere Aufmerksamkeit zu schenken“, weiß auch Steve Sander, Geschäftsführer des Kreissportbundes Holzminden. Nicht umsonst wurde beim Kreissporttag im Juni letzten Jahres aufgrund neuer Richtlinien und Vorgaben zur Inklusion und vor allem zum Themenbereich sexualisierte Gewalt die KSB-Satzung geändert. „Eine große Rolle spielt dabei eine erfolgreiche Präventionsarbeit“, betont Sander. Deshalb habe Irmgard Schrader hat für ihre Tätigkeit als Referentin zu diesem Thema extra mehrere Lehrgänge beim Landessportbund Niedersachsen absolviert. „Umso schöner, dass das Polizeiorchester Niedersachsen in diesem Jahr den Erlös seines Konzerts der Sportjugend zukommen lässt, um diesen Gedanken der Prävention zu unterstützen.“ Gemeinsam mit dem Vorstand der Sportjugend hofft er auf eine voll besetzte Stadthalle Holzminden am 20. Februar um 19 Uhr: „Selten konnte man einen musikalischen Hochgenuss so gut mit dem Einsatz für einen guten Zweck verbinden.“