Gleich zwei Geschäfte in der Orgelstadt bieten die Möglichkeit, im Rahmen der „Aktion Löwenmama” kleine Geschenke für krebskranke Kinder zu spenden. Diese Spiel- und Bastelsachen bringt Löwenmama Susanne Saage in der Weihnachtszeit zu Kindern ins Krankenhaus. „Mittlerweile stehen bundesweit über 60 Kinderstationen und -hospize auf meiner Besuchsliste“, so Saage. „Der schönste Lohn ist für mich, in lachende Kinderaugen zu schauen.“
Mitten in der Bördestadt befindet sich das Textilgeschäft „Frau Alois Lotze“. Inhaberin Monika Göke ließ sich schon vor Jahren von der Löwenmama-Idee begeistern, bietet sie doch Wolle und Stoffe an. „So etwas brauchen wir auf den Kinderstationen zum Basteln“, ist Susanne Saage begeistert.
Kurz entschlossen hat im vorigen Jahr Albert Höxtermann in seinem Geschäft für Elektro- und Haushaltswaren einen Geschenketisch für die „Aktion Löwenmama“ eingerichtet. Dem Beispiel seiner Ladennachbarin folgend bietet er eine Reihe von Elektronik für Kinder an: Kopfhörer aller Art, kleine Radios oder CD-Player, Power-Banks, CDs und vieles mehr. „Über die Medien habe ich von der segensreichen Arbeit der Löwenmama erfahren. Da möchte ich auch einen Teil zu beitragen und freue mich, mitmachen zu können”, so Albert Höxtermann
Komplettiert wird die Spendenbereitschaft aus Borgentreich für die „Aktion Löwenmama” mit einem Benefizkonzert am 2. Adventsonntag in der Bühner Pfarrkirche. Ein Teil der Kollekte nach dem Konzert stellen die drei Bühner Musikvereine seit 2019 der Löwenmama zur Verfügung.
Die Kunden kaufen im Laden das Geschenk zum normalen Preis und hinterlegen es dort. Helfer holen die hübsch verpackten Artikel ab, die dann von Susanne Saage und ihrem Team ausgeliefert werden. Solche Geschenketische sind nicht nur in fast allen Städten des Kreises Höxter, sondern in der weiten Region zu finden. „Es sind mittlerweile über hundert“, sagte Saage. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sie für diese dauerhafte Aktion 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Die Situation der betroffenen Familien sei in letzter Zeit immer prekärer geworden, berichtet die Löwenmama. Allein schon die Besuchsfahrten zum kranken Kind in oft weit entfernten Kliniken rissen bei den Spritpreisen eine erhebliche Lücke ins Haushaltsbudget. „Wenn dann auch noch ein Elternteil seine Arbeit aufgibt, um nah beim kranken Kind zu sein, wird es wirtschaftlich schwierig für die Familie“, weiß Susanne Saage und bittet herzlich alle Familien, denen es gut geht, ihre „Aktion Löwenmama“ zu unterstützen.
Begonnen hat alles vor 23 Jahren. Ihr damals neunmonatiger Sohn Moritz erkrankte an Leukämie und musste über Weihnachten das Krankenbett hüten. „Da haben wir einfach das Weihnachtsfest für meine insgesamt drei Kinder, meinem Mann und mich ins Krankenhaus verlegen müssen.“ So entstand die Idee, den schwerkranken Kindern ein kleines Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Aus den ersten Kontakten ins St. Ansgar-Krankenhaus Höxter und in die Göttinger Kinderklinik wurden immer mehr Häuser auf sie aufmerksam. „Auf den Stationen liegen Wunschzettel aus, auf denen mir die Kinder ihre Wünsche malen, aus Katalogfotos aufkleben oder aufschreiben”, erklärt sie ihr System. Diese Wunschzettel werden ihr im Spätsommer zugeschickt und bei ganz speziellen Wünschen sucht sie das passende Geschäft aus. Ihr Sohn Moritz ist wieder gesund geworden und kümmert sich heute um die Auslieferung der Geschenke. Weitere Informationen unter www.aktion-loewenmama.de.